Name: Sven Winter
Beruf: Extended Chief Operating Officer bei den JUFA Hotels
Kontakt: LinkedIn
Intro: Die JUFA Hotels stehen für Regionalität, Familienfreundlichkeit und ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Mittlerweile betreibt die Gruppe 63 Hotels in 5 Ländern. Dabei ist die JUFA Gruppe kein börsennotiertes Unternehmen, sondern unterliegt der Privatstiftung JUFA als Eigentümerin. Verfolgt wird eine gemeinnützige Vision! Über all das (und noch weiteres) wollten wir mehr erfahren und trafen uns mit Sven Winter, COO bei den JUFAs, auf einen #CheckInMit.
Lieber Sven, verrate uns einen magischen Ort in einem eurer Hotels!
Da gibt es so viele besondere Orte, dass es mir schwer fällt darunter einen auszusuchen. Schließlich stehen die JUFA Hotels für Vielfältigkeit und genauso divers und einzigartig sind auch unsere Standorte. Aber für mich persönlich sind unsere Hotels weit oben in den Bergen besonders magisch. Ich bin ein Stadtkind und eine solche Natur und Ruhe, die einem “da oben” begegnet, das ist etwas ganz besonderes. Etwas, was es gilt zu schützen.
Bitte vervollständige: Die JUFA Hotels sind … vielfältig, nachhaltig, regional verankert und haben dazu noch ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Unsere Gruppe ist vor 30 Jahren entstanden und hat sich seitdem extrem weiterentwickelt. Damals wie heute verstehen wir uns mehr als Hotelidee und weniger als eine Hotelkette. Unsere Eigentümerin ist eine gemeinnützige Stiftung, d.h. wir verfolgen andere Ziele als Privatunternehmer:innen oder Konzerne. Die Themen Familienfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und Regionalität waren von Anfang an tief verankert. Unser Ziel war es schon immer, die jeweiligen Regionen in den Hotels zu repräsentieren und den Gästen das Gefühl zu vermitteln ‘Wir sind von hier’.
Wie schafft man es von drei auf mittlerweile 63 Hotels in 30 Jahren?
Das hat unterschiedliche Gründe: Zum einen haben wir Hotels in anfangs tourismusschwachen Regionen eröffnet, wodurch wir dort zum Vorreiter und Vorantreiber des Tourismus wurden. Was sicher entscheidend war, ist diese gelebte Kontinuität der Werte, für die wir seit 30 Jahren stehen. Wir haben gezeigt und zeigen noch immer auf, das Tourismus sowohl gesellschaftliche Verantwortung zeigen und trotzdem wirtschaftlich sein kann. Aber auch der unendliche Wille, etwas zu verändern, kontinuierlich an uns zu arbeiten und gerade Familien einen bezahlbaren Urlaub zu ermöglichen, haben uns stets motiviert und weitergebracht. Wir sind Gastgeber:innen aus Leidenschaft und stellen den Menschen in den Mittelpunkt, und damit meine ich nicht nur die Gäste, sondern auch uns als Gastgebende.
Wo wir bei einem der wichtigsten Themen wären: Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit bei Euren Mitarbeiter:innen und Bewerber:innen?
Eine sehr große! Wenn ich meine Mitarbeiter:innen frage, warum sie sich für JUFA entschieden haben, erhalte ich oft die Antwort ‘Weil ihr authentisch seid und das Thema Nachhaltigkeit, Regionalität und Familienzusammenhalt so stark nach außen präsentiert’. Viele unserer Mitarbeiter:innen sehen also bei uns die Chance, einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Regionalität leisten zu können.
Aber auch wir erkennen in unseren Mitarbeiter:innen enorme Potentiale. Eines der wichtigsten Themen für uns ist die Mitarbeiter:innenführung und Weiterentwicklung. Wir agieren da individuell und schauen bei jedem einzelnen Mitarbeitenden: Wie können wir sie inspirieren, was können wir dem und der einzelnen Mitarbeiter:in mitgeben und entsprechend der Fähigkeiten fördern. Da haben wir gute Erfahrungen mit unserem Mentiship gemacht, wobei interne als auch externe Nachwuchstalente gezielt gefördert werden und verschiedene Stationen bei uns durchlaufen. Wir agieren hier ganz nach dem Motto ‘Führungskraft können alle, aber Menschen führen ist eine Kunst’ und geben unsere Werte auch nach innen weiter.
Wie habt ihr Eure Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt? Wie war und ist der jetzige Prozess zur Erreichung von Zielen und Maßnahmen?
Wir betrachten unterschiedliche Säulen der Nachhaltigkeit und verfolgen dabei stets mittel- und langfristige Ziele. Das fängt schon bei dem Hotelbau an, wobei wir auf beispielsweise den Passivbau achten, lokales Holz verwenden und auch energetisch Bemühungen umsetzen. Auch wenn es um unsere Müllvermeidung geht, haben wir bestimmte Vorstellungen und Zielvorgaben. Bis 2025 wollen wir plastikfrei werden. Und wie bereits erwähnt, werfen wir ein ganz besonderes Augenmerk auf Regionalität: So ist es bei uns die Regel, dass jedes Hotel mindestens fünf regionale Partner:innen in der Beschaffung hat.
Vor welchen Herausforderungen steht ihr in Sachen Nachhaltigkeit und Umsetzung?
Schlüsselkomponenten in Sachen Nachhaltigkeit werden definitiv die Politik und unterschiedliche Kulturen sein. Aber wenn wir unsere Vision leben und sie zur Mission werden lassen, ist der Weg ganz klar. Ich glaube wenn man hinter etwas steht, kann man jede Herausforderung meistern. Außerdem versuchen wir Dinge anzugehen, die wir verändern können und nicht solche, die lähmen.
Die JUFA Hotels in 2050 – deine Vision:
Wenn ich an 2050 denke, sehe ich, dass unsere Gruppe noch weiter gewachsen ist, noch nachhaltiger wirtschaftet und wir unsere Vision erfolgreich in eine Mission umgesetzt haben. 2050 ist sehr weit weg, aber ich glaube, wenn wir jetzt schon an unseren Projekten arbeiten, wie beispielsweise der Plastikvermeidungskampagne, und in Zukunft von fünf auf zehn regionale Partner:innen pro Hotel gekommen sind, dann haben wir schon sehr viel geschafft.
Top 5 (nachhaltige) Produkte in euren Häusern…
Da fällt es mir schwer, unsere fünf besten nachhaltigen Produkte aufzuzählen. Wir haben schon vor über 20 Jahren Fairtrade Kaffee und Tee angeboten, und wurden damals dafür belächelt. Wenn es um Non-food Artikel geht, haben wir verschiedenste Sachen umgesetzt, wie beispielsweise der Wechsel von Papier zur Nutzung von Google Drive oder der Einsatz von Strohhalme aus Stroh, energiefreundliche Raumklimageräte und Hackschnitzelanlagen. Selbst unsere Neubauten stehen beispielgebend für unseren regionalen Ansatz von Nachhaltigkeit, ob das jetzt das erste Passivhaus Hotel Österreichs in Kärnten ist, oder unser Holzmodulhotel in der Schweiz, das geht hin bis zu zahlreichen erfolgreich umgesetzten Nachnutzungskonzepten.
Die Zukunft ist… geprägt von mehr Respekt und Wertschätzung für unsere Welt und vor allem die Realisierung, dass die Natur stärker und mächtiger ist als wir. Wir möchten eine Vorbildfunktion einnehmen und nachfolgende Generationen respektieren. Denn alles was wir jetzt machen, machen wir für sie, damit auch sie in einer lebenswerten Welt leben können. Wir wollen vor allem ein Miteinander ermöglichen, was von Respekt geprägt ist, nicht nur für die Natur sondern für alle Menschen.
Mit wem sollten wir unbedingt auch mal einchecken?
Eigentlich jedem Menschen im JUFA Universum. Aber vor allem Christina, unserer Kollegin in Wien, die Nachhaltigkeit wirklich lebt.
Danke für das Gespräch, lieber Sven! #CheckInMit___